Du bist groß, o Herr, und Deiner Herrlichkeit ist kein Maß
Alles bist Du. Alles vermagst Du. Unendlichen Lebens voll, bedarfst Du keines Dings, sondern ruhest in ewiger Freiheit. Deine Macht ist aber nicht nur Kraft, sondern Wahrheit und Gerechtigkeit. Deine Herrlichkeit ist nicht nur Gewalt, sondern Reinheit und Güte. Und Dein Sein ist nicht nur Wirklichkeit, sondern heiliger Sinn. Du bist so viel wahr, als Du seiend bist; (Du bist) so viel gerecht, als Du mächtig bist; (Du bist) so viel gütig, als Du stark bist; und Deine Wirklichkeit, o Herr, vor der die unsere verweht, ist mit Deiner Heiligkeit ganz eins, o ewiges Licht. So bist Du, "der Herr, Gott, der Allherrscher, der da ist und der da war", und "würdig, den Lobpreis zu empfangen und die Ehre und die Macht". Lehre mich, das Geheimnis Deiner Hoheit zu erkennen. Laß mich inne werden, daß im Neigen vor Dir mein Wesen sich erfüllt. So viel mir das aufgeht, bin ich in der Wahrheit. So viel ich das tue, bin ich heil. In Deiner Anbetung, ewiger Gott, bin ich geborgen; und mein Leben verliert sich in Trug und Verwirrung, wenn ich das vergesse. Schenke uns, o Herr, die Freude an Deiner Herrlichkeit. Wenn wir sie haben, sind wir reich. "Wir loben Dich, wir preisen Dich, wir beten Dich an, wir sagen Dir Dank ob Deiner großen Herrlichkeit" - so lehrt uns die Kirche zu sprechen: gib uns die Gnade, es in der Freude des Herzens zu tun. Amen. (aus: Einiger/Waldemar: Die schönsten Gebete der Welt, München (4)1998, S. 205)